Archiv: 2025 | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017
Ein Forschungsteam hat ein Experiment durchgeführt, in dem Versuchspersonen eine Gummihand als Teil des eigenen Körpers empfanden. Dadurch wurde die eigene Hand weniger schmerzempfindlich.
Wird die eigene Hand versteckt und blickt man stattdessen auf eine Gummihand, nimmt man diese unter bestimmten Bedingungen als Teil des eigenen Körpers wahr. Was klingt wie ein Jahrmarktstrick, könnte künftig Schmerzpatienten helfen: Ein Team am LWL-Uniklinikum konnte zeigen, dass Hitzeschmerz durch die Gummihandillusion weniger intensiv wahrgenommen wird.
Der Locus coeruleus und das ventrale tegmentale Areal wetteifern um den Einfluss auf die Bildung von Gedächtnisinhalten. Das hat ein Team der Neurowissenschaft mithilfe lichtgesteuerter Nervenzellen gezeigt.
Wie zwei Hirnareale die Natur von Gedächtnisinhalten beeinflussen, haben Forschende der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Das Team der Abteilung für Neurophysiologie zeigte in Ratten, wie der sogenannte Locus coeruleus und das ventrale tegmentale Areal die Hirnaktivität in der für das Gedächtnis entscheidenden Region Hippocampus nachhaltig verändern.
Ein Lernexperiment mit verschieden alten Versuchspersonen lieferte überraschende Ergebnisse.
Das Verknüpfen von Ereignissen und deren Folgen – Fachleute sprechen vom Assoziativen Lernen – ist eine entscheidende Fähigkeit für die Anpassung an die Umwelt. Es hat großen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit. Eine Studie des Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum zeigt, dass Kinder im Grundschulalter in dieser Hinsicht die höchste Lernleistung zeigen.
Die erweiterte Amygdala spielt eine große Rolle bei der Einschätzung von diffusen Bedrohungen und anhaltenden Angstreaktionen. Studien belegen, dass sie auch am Er- und Verlernen konkreter Furchtreize beteiligt ist.
Wenn der Hund des Nachbarn keine Kinder mag und sich laut bellend auf sie stürzt, werden sie vielleicht für eine Weile einen großen Bogen um alle Hunde machen. Ein sinnvoller Lerneffekt – denn wer weiß, ob nicht alle Vierbeiner so aggressiv sind. Eine so gelernte Furcht kann man auch wieder loswerden: Machen Kinder mit freundlicheren Hunden schönere Erfahrungen, legen sie sie wieder ab.
Forschende haben Einblick in die Entstehung von Prionenerkrankungen des Gehirns gewonnen.
Eine Verklumpung von Proteinen ist ein charakteristisches Merkmal verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Prionenerkrankungen, etwa der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Jörg Tatzelt aus der Abteilung Biochemie Neurodegenerativer Erkrankungen der Ruhr-Universität Bochum hat nun mithilfe neuer In-vitro- und Zellkulturmodelle gezeigt, dass ein Lipidanker an der Außenseite der Nervenzellen die Verklumpung des Prionproteins verhindert.
Eine Auswertung von über 3.700 Schwangerschaften von Frauen mit Multipler Sklerose zeigt, dass die Therapie keine erhöhten Risiken für Fehl- und Frühgeburten oder größere Fehlbildungen birgt.
Viele Frauen erhalten die Diagnose Multiple Sklerose (MS) in einem Alter, in dem sie sich über eine Familiengründung Gedanken machen. Was bedeuten die Krankheit und die Behandlung mit Medikamenten für das Kind? Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Kerstin Hellwig aus der Klinik für Neurologie der Ruhr-Universität Bochum analysierte über 3.700 Schwangerschaften von an MS erkrankten Frauen.
Tauben sind fleißige Lerner. Und trotz nur 2,3 Gramm Hirngewicht ziemlich schlau. Ein Glücksfall für die Bochumer Biopsychologie, die dank ihnen weiter zu den grundlegenden Mechanismen des Extinktionslernens vordringt.
Ein gelbes Quadrat leuchtet auf. Pick! Die Taube stößt ihren Schnabel gegen das leuchtende Viereck. Kurz darauf öffnet sich eine Klappe zu ihren Füßen und gibt ein Futterpellet frei, das flugs im Schnabel verschwindet. Mithilfe solcher Belohnungen lernen Tauben schnell, die Reaktion auf einen eigentlich neutralen Reiz wie das leuchtende Quadrat mit einem positiven Ergebnis zu verbinden.
Der Preis würdigt herausragende Leistungen, die während der Promotion erbracht wurden.
Ende November 2024 wurde zum ersten Mal der Uwe-Kappel-Promotionspreis verliehen. Ins Leben gerufen wurde der Preis von der Fakultät für Biologie und Biotechnologie in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde der RUB, um Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen und ihre herausragenden Leistungen, die sie im Rahmen ihrer Promotion erbracht haben, zu würdigen.
Die International Graduate School of Neuroscience und die Universitätsbibliothek präsentieren Bilder eines Malwettbewerbs.
Zusammen mit der International Graduate School of Neuroscience (IGSN), zeigt die Universitätsbibliothek Bilder des Malwettbewerbs „Kuddelmuddel im Kopf: Wenn Vergesslichkeit zur Krankheit wird." Die Ausstellung läuft vom 25. November bis zum 15. Dezember 2024; sie ist zu den regulären Öffnungszeiten auf der ersten Etage der Universitätsbibliothek zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Phobien entstehen durch Lernprozesse, man kann sie also auch wieder verlernen. Mit verschiedenen Interventionen helfen Bochumer Psychologinnen und Psychologen Betroffenen, ihre Ängste zu besiegen.
Wer Angst vor Spinnen hat, ist in guter Gesellschaft: Spinnenangst ist eine der verbreitetsten Phobien. Das nachgewiesenermaßen erfolgreichste Mittel dagegen ist die Expositionstherapie: Man setzt sich dem angstauslösenden Reiz aus und erlebt gewissermaßen eine Enttäuschung.